Wachstum und die damit verbundene Häutung

 

Alle Spinnen müssen sich aufgrund ihres Exoskeletts ( Exo = außen ) in regelmäßigen abständen häuten. Während des Wachstums um größer werden zu können, und später die durch äußere Einflüsse abgenutzte Schutzpanzerung zu erneuern.

 

Jungspinnen häuten sich oft mehrmals im Jahr, wobei adulte Vogelspinnenweibchen dies rund einmal pro Jahr tun. Männchen nach ihrem erreichen der Geschlechtsreife meist gar nicht mehr bis zu ihrem Tode.

Auch wenn sich schon Wochen vor der eigentlichen Häutung eine neue Chitinhaut unter der alten bildet, so ist diese nach dem Vorgang der Häutung noch nicht ausgehärtet und das Tier ist sehr Verwundbar und darf keinesfalls berührt, gestört oder einige Tage nach der Häutung gefüttert werden!

 

Der Vorgang der Häutung ersetzt abgestreifte Brennhaare ebenso wie auch abgetrennte Gliedmaßen (meist zumindest) und  kleinere Verletzungen. Der wichtigste Grund ist aber wie anfangs gesagt in den ersten Jahren das Wachstum zu ermöglichen.

 

Der Vorgang der Häutung läuft im Regelfalle wie folgt ab und dauert meist mehrere Stunden :

 

-         Die Vogelspinne wird sich in ihren Unterschlupf zurück ziehen, diesen verschließen und einen Gespinnstteppich auslegen.

 

-         Nach einer Weile wird sie sich auf den Rücken legen und das Blut ( bei Gliederfüßern - Haemolymphe ) in den Vorderleib pressen, wodurch der Carapaxdeckel sich löst und zu irgendeiner Seite weg klappt.

 

-         Nun beginnt sie durch hin und her Bewegungen ihre Gliedmaßen aus der alten Haut ( Exuvie)zu bekommen, welche sich im Gespinnst verfangen hat, so dass die alte haut fest am Boden bleibt. Um ein zurückgleiten in die alte Haut zu vermeiden benutzt die Vogelspinne ihre Dornen an den Beinen, und um den Vorgang zu erleichtern produziert sie die sogenannte Exuvialflüssigkeit welche als Schmiermittel zwischen alter und neuer Haut dient.

 

-         Ist die Vogelspinne fertig mit dem Häuten bleibt sie meist noch etwas liegen und macht Gymnastik artige Dehn- und Streckübungen mit ihren Gliedmaßen um die Gelenkigkeit dieser zu gewährleisten. Danach richtet sie sich wieder auf und breitet sich oft in ihrer ganzen Größe recht flach aus.

 

Die alte Haut sollte nach wenigen Tagen entnommen werden, da einige Spinnen ihre eigene Haut als Bedrohung ansehen und somit unnötigen Stress haben. Andere Tiere spinnen diese wie Schmutz ein und rollen sie einem zum entnehmen nahezu an die Tür. Wie auch immer, in jedem Fall sollte bei Jungspinnen min 1 Woche und bei adulten 2 bis 4 Wochen mit der ersten Fütterung gewartet werden, sowie die Spinne in Ruhe gelassen werden. Reinigungsarbeiten, Streicheleinheiten und Fotos können warten !!! 


Hab nen bisschen spät angefangen, dennoch grob vorstellbar wie es bei meiner B. annitha mal abgelaufen ist.