Kellerassel (Porcellio scaber)

 

 

Als mir beim füttern meiner Spiderlinge mal wieder auffiel dass es extrem nervig ist Schaben in der richtigen Größe aus der Zuchtbox zu suchen, andauerndes „Pinky“ Maden füttern sehr einheitlich ist, sowie der andauernde Kauf von Micro-Heimchen auf´n Geldbeutel geht, zumal die Hälfte der kleinen eh verstirbt.

Also „Brainstorming“ und mögliche Futtertiere durch gegangen.

Da fielen mir einige Anzeigen mit „Kubanischen Asseln“ ein. Klein, produktiv, leicht zu halten und zu züchten … Aber wieso kubanische wenn ich nen Garten mit einheimischen Asseln habe ?

 

Gesagt, getan, ne 1 Liter „Transportbox“ genommen, zur Hälfte mit Erde vom Maulwurfshügel gefüllt, bisschen Moos in eine Ecke und nen Stück Rinde als Unterschlupf in die Andere Ecke.

Somit war die Grundeinrichtung schon mal komplett. Den Bodengrund halte ich auf einer Hälfte immer feucht und bei Raumtemperatur.

 

Den Zuchtansatz selbst hab ich mir dann innerhalb von 2 Minuten unter einem verrottenden Stammholzstück zusammen gesucht.

Stamm gedreht, 30 Stück gesammelt und ab in die vorbereitete Box.

 

Als Futter gebe ich Totholz in Form von Haselnusszweigen, Eichenblätter, Kirschblätter, sowie Frischfutter wie Karottenscheibe, Kartoffelscheibe oder Brombeerblatt. Ich glaube aber dass man sich da nicht so die großen Gedanken drüber machen sollte da es Grundlegend eigentlich Allesfresser sind.

 

Wie sich beim zerpflücken des lat. Namens leicht erraten lässt.

Porcellio aus dem lat. porcella, was soviel wie „Schweinchen“ bedeutet und dem lat. scaber als „unsauber“, ergo frei übersetzt „schmutziges Schweinchen“.

 

Und wo wir schon dabei sind, Assel stammt aus dem lat. aselus was soviel wie Eselchen bedeutet…kann ich mir eigentlich nur wegen der grauen Farbe erklären.

 

Aber das soll und wird uns, sowie den Asseln und unseren Spinnen wohl sch***egal sein.

Hingegen nicht uninteressant wird uns sein, dass die Produktivität der Kleinen eindeutig als sehr hoch zu bezeichnen ist!

Ähnlich wie bei den meisten Schaben Arten werden die Eier vom Weibchen bis zum Schlupf gehütet, bei Asseln nur unterm Bauch in einer Flüssigkeitsblase und nicht wie bei Schaben im Hinterleib.

Nach ca. 45 Tagen Schlüpfen dann pro Weibchen zwischen 25 und 90 Jungasseln aus den Eiern, welche nach rund 90 Tagen, und ( laut „Wiki“ ) 14 Häutungen später schon adult sind. Dies bei einer Lebenserwartung von rund 2 Jahren.

 

Mittlerweile habe ich festgestellt dass sich aufgrund des feuchten Bodens die Tiere wunderbar mit Weißen Asseln vergesellschaften lassen, wodurch sich so zu sagen zwei Zuchtansätze zum Platz von einem ergeben!

 

Im Nachtrag sollte ich nach einiger Zeit anführen dass die Haltung in Waldbodenhumus zusammen mit weissfaulendem Holz wesentlich angenehmer für die Asseln sind. Eine ausreichende Kalziumzufuhr in form von Sepiaschale zB. darf auch keinesfalls fehlen. Ebenso können mal Fischfutterflocken oder auch mal eine Scheibe Süßkartoffel nicht schaden.

 

Randnotiz :

 

 

Viele werden sich die Frage stellen wie groß das Risiko von Parasiten oder Krankheiten ist bei Wild gefangenen Futtertieren? Zugegeben, dieselbe Frage stellte sich mir auch. Ich habe das Risiko einfach damit reduziert indem ich die gesammelten Tiere nach schlupf der Folgegeneration wieder in die Natur entlassen habe und somit nur selbst gezüchtetes verfüttere und weiter züchte. Außerdem weiß ich aufgrund meines Wohnortes dass hier in einem größeren Umfeld keinerlei Pestizide, Dünger oder Ähnliches versprüht werden. Zudem verfüttere ich die Asseln auch nur an Spinnen welche ihre Nahrung ja nun mal verflüssigen und nicht wie andere Insekten, Skorpione,  Reptilien oder Vögel z.B. über einen existierenden Mund/Maul/Schnabel aufnehmen.